Aktuelle EHI-Studie: beliebteste Zahlungsarten im E-Commerce und Bezahlverhalten im stationären Handel

Allgemein
Im Vorgriff auf seine in Kürze erscheinenden Studien gab das EHI Retail Institute, Köln interessante Zahlen zum Einkaufs- und Bezahlverhalten der Deutschen im Corona-Jahr 2021 bekannt. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse für Sie zusammen:

1. Genutzte Zahlungssysteme beim Online-Shoppen

Kauf auf Rechnung nach wie vor führende Zahlart.
Aber Paypal zieht gleich.
  • Das EHI Retails Institute hat gemessen, dass die deutsche Online-Kundschaft immer mehr auf Paypal setzt. Der beliebte Online-Bezahldienst hat 2021 die bisher führende Zahlungsart „Kauf auf Rechnung“ eingeholt. Der deutliche Zuwachs von Paypal ist durch das pandemiebedingte veränderte Zahlungsverhalten zu erklären. Denn das Online-Geschäft ist zum „Treiber der Handelszuwächse“ geworden.
  • Je nach Branche liegen die Umsatzanteile von Handelsunternehmen im E-Commerce inzwischen bei 30 bis 50 Prozent; mit steigender Tendenz.
  • Online-Käufe wurden 2021 zu 28,3 Prozent per Rechnung bezahlt. (2,1 Prozent weniger als im Vorjahr). Der Rechnungskauf bleibt weiterhin die umsatzstärkste Zahlungsart, allerdings dicht gefolgt von Paypal mit einem Anteil von 28,2 Prozent. Der Anteil von Paypal wuchs in diesem Jahr überproportional um 3,3 Prozent.
  • Den dritten Platz der umsatzstärksten Zahlarten im E-Commerce belegt das Lastschriftverfahren/Bankeinzug mit 17,4 Prozent. Den vierten Platz nimmt die Kreditkarte mit 11.4 Prozent ein.
Veränderungen Umsatzanteile der Zahlkarten im E-Commerce

2. Bezahlverhalten im stationären Einzelhandel

Anteil der Kartenzahlungen deutlich gestiegen
  • Das Bezahlverhalten im Einzelhandel geht immer mehr in Richtung der Kartenzahlung. Der Umsatzanteil der Kartenzahlung im stationären Handel stieg seit 2019 um 8,3 Prozent. Der Transaktionsanteil der Karte sogar um 11,8 Prozent. Grund: Die Zahl der Einkäufe in den letzten 2 Jahren ist pandemiebedingt erheblich gesunken. Dafür ist das Volumen pro Einkauf gestiegen.
  • Im stationären Einzelhandel ist die Girocard-Zahlung im letzten Jahr mit einem Umsatz von 182,4 Mrd. EUR zu stärksten Zahlungsart vor der Barzahlung geworden. Das entspricht einem Anteil von 42,4 Prozent des Einzelhandelsumsatzes.
  • Hinzu kommen 6 Prozentpunkte, die über die Girocard im SEPA-Verfahren per Lastschrift abgewickelt wurden.
  • Kontaktloses Bezahlen mit Karte und zunehmend auch per Smartphone hat sich zum Standard entwickelt. Der Anteil dieses hygienisch vorteilhaften Bezahlprozesses stiegt seit 2020 von 61,1 Prozent auf 72,6 Prozent, im Lebensmitteleinzelhandel sogar auf 78 % (SB-Warenhäuser) bis 87 Prozent (Drogeriemärkte).
  • Dagegen sank der Anteil der Bargeldtransaktionen seit 2019 von 46,5 Prozent auf nur noch 38,5 Prozent.
Lebensmittelhandel wird immer mehr zum Bargeldversorger
  • Knapp 90 Prozent der Lebensmittelhändler und Drogeriemärkte, die im „EHI-Panel Zahlungssysteme“ vertreten sind, bietet die Bargeldauszahlung als Service an.
  • Angesichts immer weniger Bargeldzahlungen und gleichzeitig weniger verfügbarer Geldautomaten, hat dieser Service stark an Attraktivität gewonnen. Der durchschnittliche Auszahlungsbetrag des Einzelhandels lag stabil bei rund 95 EUR. Damit wurde jeder zehnte vereinnahmte EUR auf diesem Weg wieder an die Kunden ausgegeben, einem Zuwachs von rund 7 Prozent innerhalb von zwei Jahren.
Über das EHI

Der EHI Retail Institute e.V., Köln ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. Es erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Hier gehts zum EHI.