Allianz Trade – Studie für Deutschland:
Keine Verschnaufpause bei Großinsolvenzen 2025 nach Negativ-Rekordjahr 2024
Diese Zusammenfassung basiert auf der aktuellen Studie von Allianz Trade zur Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland und weltweit.
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Eine Entspannung bei Großinsolvenzen ist auch 2025 nicht in Sicht.
Wichtigste Punkte der Studie auf einen Blick:
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2024 verzeichnete Deutschland einen Negativ-Rekord mit 87 Großinsolvenzen (+36 %).
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Auch 2025 wird mit vielen Großinsolvenzen gerechnet – keine Entspannung in Sicht.
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Besonders betroffen: Kliniken, (textiler) Einzelhandel, Automobilzulieferer und Chemieunternehmen.
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Im ersten Quartal 2025: 16 Großinsolvenzen in Deutschland mit Schäden von 2,2 Mrd. EUR.
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Globale Zunahme: Westeuropa ist mit 61 % aller weltweiten Großpleiten besonders stark betroffen.
Im Jahr 2024 erreichte Deutschland einen Negativ-Rekord bei Großinsolvenzen: 87 größere Unternehmen meldeten Insolvenz an – ein Anstieg von 36 % im Vergleich zum Vorjahr. Die betroffenen Firmen erzielten zusammen einen Umsatz von 17,4 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 55 % entspricht. Auch für 2025 wird keine Erholung erwartet – die Gesamtzahl der Insolvenzen soll um 11 % auf etwa 24.400 steigen, 2026 nochmals um 3 % auf 25.050 Fälle.
Allein im ersten Quartal 2025 mussten erneut 16 große Unternehmen in Deutschland Insolvenz anmelden. Das sind zwar drei weniger als im Vorjahresquartal, aber doppelt so viele wie im ersten Quartal 2023. Besonders betroffen sind Kliniken, der textile Einzelhandel, Automobilzulieferer und Chemieunternehmen. Die wirtschaftlichen Schäden sind erheblich: Insgesamt beläuft sich der Umsatz der insolventen Großunternehmen im Q1 2025 auf rund 2,2 Milliarden Euro – im Schnitt 135 Millionen Euro pro Fall.
Auch international setzt sich der Trend fort. Weltweit wurden im ersten Quartal 122 Großinsolvenzen gezählt – ein Plus von 14 % gegenüber dem Vorjahr. Westeuropa ist mit 74 Fällen besonders betroffen, Deutschland steuert davon allein 16 bei.
Rückblickend auf das Jahr 2024 zeigten sich besonders viele Großpleiten in folgenden Branchen: Baugewerbe (14), (textiler) Einzelhandel (13), Dienstleistungssektor (12 – darunter 6 Kliniken, 2 Hotels, 2 Tourismusunternehmen), Haushaltsgeräte (10) und Metallindustrie (9).
Für 2025 bleibt der Ausblick kritisch. Allianz Trade rechnet mit weiteren Großinsolvenzen und warnt vor gravierenden Folgewirkungen für Zulieferer und Lieferketten. Belastend wirken insbesondere die unsichere konjunkturelle Entwicklung, globale Handelskonflikte und eine insgesamt fragile wirtschaftliche Lage.